Fahrsicherheitstraining der Freiwilligen Feuerwehr Bad Camberg beim ADAC
In einem intensiven und praxisorientierten Fahrsicherheitstraining des ADAC haben acht Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Camberg mit vier verschiedenen Einsatzfahrzeugen ihre Fahrtechnik und Sicherheitskenntnisse auf die Probe gestellt. Das Training, das auf dem ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Gründau stattfand, hatte zum Ziel, die Fahrkompetenz in kritischen Situationen zu verbessern und das Handling der unterschiedlichen Feuerwehrfahrzeuge unter extremen Bedingungen zu optimieren.
Ein zentraler Bestandteil des Trainings war das präzise Fahren durch einen Pylonenparcours. Dabei mussten die Teilnehmer sowohl vorwärts als auch rückwärts navigieren, enge Wendemanöver meistern und seitliches Parken üben – Fähigkeiten, die im Einsatzalltag von größter Bedeutung sind. Insbesondere die hohe Wendigkeit und die genaue Kontrolle der Fahrzeuge auf engem Raum wurden dabei intensiv trainiert.
Der Schwerpunkt des Fahrsicherheitstrainings lag jedoch auf dem sicheren Bremsen unter unterschiedlichen Bedingungen. Die Feuerwehrleute übten das Bremsen aus verschiedenen Geschwindigkeiten sowohl auf nasser als auch auf trockener Fahrbahn. Ein besonderer Fokus lag auf dem Bremsen auf gerader Strecke sowie in Kurven. Die Kameraden mussten lernen, auch bei hohem Tempo und auf rutschigem Untergrund die Kontrolle über ihre Fahrzeuge zu behalten.
Ein besonderes Highlight war der Reaktionstest am sogenannten „Wassertor“. Dabei startete der Instruktor spontan eine Wasserfontäne, die frontal vor den Fahrzeugen aufbrauste und nur links oder rechts eine enge Lücke blieb, durch die die Feuerwehrfahrzeuge hindurch fahren mussten – und das bei einer gleichzeitig durchgeführten Vollbremsung. Die Übung stellte nicht nur die Reaktionsfähigkeit der Teilnehmer auf die Probe, sondern auch die Fähigkeit, das Fahrzeug bei unerwarteten Situationen sicher zum Stillstand zu bringen.
„Es war erstaunlich, wie bereits eine Geschwindigkeitsdifferenz von nur 2 km/h darüber entscheiden kann, ob man das Fahrzeug erfolgreich abfangen kann oder nicht“, berichtete einer der Kameraden nach der Übung. Besonders interessant war auch, wie unterschiedlich die verschiedenen Fahrzeuge reagierten: Vom schweren Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) über das Tanklöschfahrzeug (TLF) bis hin zum Gerätewagen-Gefahrgut (GWG) und dem Gerätewagen-Logistik (GW-L) gab es signifikante Unterschiede in der Fahrzeugdynamik und Handhabung, die für den Einsatzalltag von entscheidender Bedeutung sind.
Neben den praktischen Übungen wurden auch theoretische Inhalte vermittelt, die den Kameraden halfen, ihr Verständnis für Fahrzeugtechnik, Fahrverhalten und Sicherheitsaspekte weiter zu vertiefen. Die Kombination aus Theorie und Praxis machte das Training zu einer rundum wertvollen Erfahrung, die den Feuerwehrleuten hilft, in stressigen Einsatzsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren und ihr Fahrzeug sicher und schnell zu steuern.
Das Fahrsicherheitstraining beim ADAC war für die Kameraden eine wertvolle Gelegenheit, ihre Fahrfähigkeiten auf den neuesten Stand zu bringen. Besonders die praxisnahen Übungen und der Reaktionstest am Wassertor zeigten, wie wichtig ein präzises und schnelles Handeln hinter dem Steuer ist – gerade in brenzligen Einsatzszenarien. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Camberg bedankt sich beim ADAC für die professionelle Durchführung und freut sich bereits auf eine Fortsetzung des Trainings im PKW Bereich. Ein weiterer und besonderer Dank gilt dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bad Camberg, der mit den Spenden seiner Mitglieder die Kosten für dieses wertvolle Training getragen hat.