Jahreshauptversammlung der Bad Camberger Feuerwehren am 8. Juli 2022


Als Gäste begrüßte er den hessischen Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) als Vertreter der Landesregierung, Frau Stadtverordnetenvorsteherin Andrea Reusch-Demel (CDU), Herrn Bürgermeister Jens-Peter Vogel (SPD), die Fraktionsvorsitzenden Daniel Rühl (CDU) und Jürgen Eufinger (SPD), Herrn Kreisbrandinspektor Georg Hauch, Herrn Kreisjugendfeuerwehrwart Holger Jung, Herrn Yannick Silbereisen vom Kreisfeuerwehrverband, Frau Nadine Lefevre, Sterbekasse, die ehemaligen Stadtbrandinspektoren Helmut Thies und Christoph Schmitt, Frau Heike Niehörster, Leiterin des Ordnungsamtes und Heinz Schaus(SPD), Roman Pflüger und Rudolf Meuth(beide CDU), Mitglieder des Magistrates.

Die Ansprache des hessischen Justizministers wurde bereits im ersten Teil des Berichtes wiedergegeben. Frau Stadtverordnetenvorsteherin Reusch-Demel hob hervor, dass Uneigennützigkeit, Kraft, Zeit und Energie von den Feuerwehrleuten aufgebracht werden und bedankte sich auch im Namen der Bevölkerung . Idealismus, Verlässlichkeit, Fachkompetenz und Einsatzfreude zeichnen die Kameradinnen und Kameraden aus. Beispielgebend war der Einsatz im Hochwassergebiet und die Hilfsaktion zusammen mit den Nachbargemeinden, welche in völliger Eigenregie durchgeführt wurde. Es freut sie, dass der Startschuss für das gemeinsame Dienstleistungszentrum von fünf Gemeinden in Interkommunaler Zusammenarbeit mit Standort Bad Camberg gefallen ist.

Bürgermeister Vogel bedauerte, dass in diesem Jahr die Veranstaltung nicht mit einem bunten Abend gekoppelt werden konnte, das Risiko ist immer noch zu groß. Dass während Corona trotzdem Ausbildungsveranstaltungen unter erschwerten Bedingungen stattfinden konnten, bezeichnete er als wichtig für die Mitgliederbindung. Auf Initiative von Alexander Rembser hat die Stadt vom Landkreis 60.000 € zur Ausstattung des geplanten Katastrophenschutzlagers erhalten.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Daniel Rühl sagte im Namen seiner Fraktion Dank an die Feuerwehr. Er führte aus, dass die Aufgaben nicht weniger werden, im Gegenteil, der Ausbau des Zivilschutzes ist notwendig. Extreme Wetterlagen bedingen veränderte Anforderungen an die Einsatzkräfte und die Kommunen im Allgemeinen. Schritte in diese Richtung wurden in Bad Camberg unternommen, z.B. der Beginn des Ausbaus eines neuen Sirenennetzes, um die Bevölkerung zu warnen. Alle Maßnahmen erfordern entsprechende Haushaltsmittel und als großer Brocken ist die Sanierung des Schwimmbades zu stemmen. Da aber der Brandschutz gesetzliche Pflichtaufgabe der Gemeinden darstellt, sind Perspektiven in Richtung Brand- und Katastrophenschutz-Investitionen gegeben und daher sind das Bad und auch die Feuerwehrbauten zu realisieren. 

Kreisbrandinspektor Georg Hauch bezeichnete die Stadt Bad Camberg und den gesamten Südkreis als vorbildlich hinsichtlich des interkommunal geplanten Dienstleistungszentrums, „Da müssen wir hin !“ Arbeit bereitet der zugewiesene Autobahnabschnitt und auch der Einsatz im Hochwassergebiet war umfangreich. In Bad Camberg hatte kürzlich die Hochwasserakademie aus Wiesbaden in Verbindung mit dem Landkreis ein dreitägiges Seminar zur Hochwasserbekämpfung für Bauhöfe, Bauämter und Feuerwehren aus den Landkreis erfolgreich durchgeführt. 

Nadine Lefevre von der Sterbekasse berichtete, dass die Stadt Bad Camberg die erste ist, welche alle Aktiven versichert. Diese Versicherung stellt einen kleinen Grundstock für die Angehörigen einer Einsatzkraft im Todesfall dar. Jeder kann eintreten, es gibt verschiedene Versicherungsmodelle. 

Jahresbericht des Stadtbrandinspektors 

Richard Burbach schilderte die Situation während Corona und dass man sich der Normalität langsam nähere. Eine Prognose für die Zukunft ist leider nicht möglich. „Corona hat trotz aller Bemühungen in jeder Abteilung unserer Stadt auch Probleme hinterlassen. Es besteht ein sehr großer sehr großen Ausbildungsstau. Es werden sicherlich noch ein bis zwei Jahre ins Land gehen, bis wir hier wieder auf Stand sind. Die Situation auf der Hessischen Landesfeuerwehrschule sieht leider ähnlich aus.

Einsatz in Stolberg, NRW

Was uns da erwartete, war erschreckend und wird jedem der dabei war für immer in Erinnerung bleiben.

In der Zeit danach hatte man den Eindruck, dass wir zu diesem Thema endlich mal ernst genommen wurden. Mittlerweile hat man leider schon wieder den Eindruck, dass vieles bereits wieder vergessen wurde. Alles lange her und weit weg …schade!

Hilfsaktion

Wir halfen also direkt im Schadensgebiet. Gleichzeitig wurde aber hier bei uns in Bad Camberg eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, die zumindest in Bad Camberg bis dato ihres gleichen sucht. Die beteiligten Feuerwehren aus Hünfelden, Selters, Bad Camberg und Weilrod sammelten und kommissionierten tagsüber in einer leerstehenden Industriehalle Hilfsmittel jeglicher Art. In den Abendstunden und nachts wurden die Hilfsgüter mit von einem Getränkehändler, einer Fahrschule und sonstigen Unternehmern aus dem heimischen Raum zur Verfügung gestellten LKWs direkt ins Schadensgebiet gefahren. Am folgenden Morgen hatten die Unternehmen ihre Fahrzeuge dann wieder zur Verfügung. Was, wieviel und wie das ganze alles organisiert wurde, ist euch allen bekannt. Mein Dank gilt an dieser Stelle allen, die sich an dieser Aktion beteiligt haben, um das Leiden der Menschen in den Schadensgebieten ein wenig zu mindern. 

Was passierte sonst noch in 2021: 

  • Der Ausbau des Digital-Funkes in Dombach und Schwickershausen war weiterhin ein Thema, das auch leider in 2021 nicht zum Abschluss gebracht werden konnte.
  • In der Kernstadt und Erbach wurden die nächsten zwei digitalen Sirenen installiert.
  • In vielen Sitzungen tagten die Bürgermeisterin/die Bürgermeister zusammen mit den Stadt- und Gemeindebrandinspektoren zum Thema Feuerwehrdienstleistungszentrum. Wir sind nun so weit, dass die Planungen in eine wichtige Phase gehen. Alle politischen Gremien der fünf beteiligten Kommunen haben dem Projekt zugesagt. Der Entlastung unserer ehrenamtlichen Gerätewarte sollte nichts mehr im Wege stehen.
  • Die Stelle eines hauptamtlichen Sacharbeiters Feuerwehr wurde besetzt
  • Das HLF 10 in Würges, der GWG der Kernstadt und der GWL 1 der Kernstadt, der übrigens komplett aus Vereinsmitteln beschafft wurde, wurden in Dienst gestellt.
  • Die beiden Fahrzeug-Ersatzbeschaffungen für Schwickershausen und Würges wurden auf den Weg gebracht.
  • Ausrüstung für Wald- und Vegetationsbrände wurde angeschafft.
  • Sandsackfüllaktion für die Bad Camberger Bevölkerung
  • Unser Auftritt in den Sozialen Medien und unsere Homepage wurden neugestaltet. Endlich sind wir auch hier einen Schritt weiter und werden hier gemeinsam auftreten.“ 

Noch ein kurzer Ausblick in die Zukunft:

  • Um- und Anbau Feuerwehrhaus Oberselters
  • Neubau Feuerwehrhaus Kernstadt
  • Neubau Feuerwehrhaus Dombach
  • Neubau Feuerwehrhaus Würges
  • Anbau Feuerwehrhaus Erbach
  • Beheben der Mängel aus den Prüfberichten des Technischen Prüfdienstes weiter vorantreiben
  • Fertigstellung und Inbetriebnahme des Feuerwehrdienstleistungszentrums
  • Errichten Katastrophenschutzlager
  • Beschaffung nötiger Ausrüstungsgegenstände für Unwetterlagen
  • Gründung einer Technischen Einsatzleitung „TEL“
  • Fortschreibung Bedarfs- und Entwicklungsplan
  • Fahrzeugersatzbeschaffungen nach Bedarfs- und Entwicklungsplan

Die Bad Camberger Feuerwehren leisteten im Jahr 2021 153 Einsätze, also alle zwei Tage wurde ausgerückt zu Bränden und Hilfeleistungen.

Die Abteilungen: 189 Aktive (+/-0), 50 Kinderfeuerwehr (+13) 80 Jugendfeuerwehr (+2) 

Anschließend erfolgten die Ehrungen, welche wegen des Corona-bedingten Staus in den vergangenen Jahren umfangreicher ausfielen als gewohnt. Dabei beteiligte sich Justizminister Prof. Dr. Poseck und unterstützte beim Überreichen der Urkunden und Anstecken der Ehrennadeln.

Liste mit allen Ehrungen